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Hohenau an der March

Die Marktgemeinde Hohenau an der March liegt am Zusammenfluss von March und Thaya im nordöstlichen Weinviertel. Hohenau hat derzeit ca. 2.700 EinwohnerInnen. Das Gebiet ist seit dem Neolithikum besiedelt. 1359 wurde der Markt Hohenau zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Ab dem 15. Jahrhundert war die Herrschaft Hohenau in Liechtensteinschem Besitz.

Die Geschichte des Orts wurde lange von der Zuckerfabrik geprägt, die 1867 von den Brüdern Strakosch gegründet wurde und bis 2005 in Betrieb war. Mit dem Zuzug von ArbeiterInnen aus Mähren und der Slowakei wuchs die Bevölkerung bis zum Jahr 1900 auf 3.940 Personen. In den folgenden Jahrzehnten entstanden Arbeiterwohnhäuser, neue Siedlungen und ein „Werkskasino“ (1958). Die Fabrik hat auch die Landschaft verändert. Der ehemalige Kühlteich und die Absetzbecken bieten bis heute Rast- und Brutplätze für viele Vogelarten.

In Hohenau gab es seit dem späten 19. Jahrhundert eine aktive jüdische Gemeinde, deren Mitglieder ab 1938 von den Nationalsozialisten vertrieben und ermordet wurden. Der Journalist Bruno Heilig (1888-1968) wurde in Hohenau geboren. Er ist der Autor von „Menschen am Kreuz“ („Men Crucified“), einem 1941 erschienenen Buch über seine Internierung in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald. Die 1899 errichtete Hohenauer Synagoge von Architekt Max Fleischer wurde 1939 zerstört. Auf dem jüdischen Friedhof, der 1879 eingerichtet und 1938 stillgelegt wurde, ist ein Teil der Gräber erhalten geblieben.

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